Klaus-Peter Busse
Ruhr | Atlas – Mapping, Raumspiele, Reisen
Moderation: Manfred Strecker
In den letzten Jahren gehören Begriffe wie „Mapping“ und „Atlas«“ zum Wörterbuch der Kunst- und Kulturwissenschaften. In den vielen Debatten über die Globalisierung, über Migrationsprozesse und über den Klimawandel zeigen sich zugleich Auseinandersetzungen mit Räumen und Raumbewegungen. Noch nie gab es so viele Landkarten und kartografische Übersichten, die diese Debatten begleiten. Angesichts der brisanten Situation, in die wir Menschen den Globus gebracht haben, funktionieren aber – so Bruno Latour – „die Instrumente, mit denen wir uns früher orientierten, nicht mehr“: „Alles muss neu kartografiert werden.“
Gleichzeitig erscheinen diese Themen in den Künsten. Und auch hier zeigt sich, dass der Begriff »Mapping« die vielen Erscheinungsformen der Raumerkundung in Kunst, Wissenschaft und Alltag nicht abdecken kann, weil er sich nur auf den Umgang mit Karten beschränkt. Es ist also wichtig, die Begriffe genau zu bestimmen, die in dieser kulturellen Debatte benutzt werden.
Die mehrteilige Publikation RUHR | ATLAS geht davon aus, dass Räume und Orte des Ruhrgebiets nicht nur mit kartografischen Methoden untersucht werden. In der zeitgenössischen Kunst richtet sich der Blick auch auf Raumspiele und Raumatmosphären, die von Künstlerinnen und Künstlern erfasst und gestaltet werden.
Es gibt viele Bilder und Legenden über das Ruhrgebiet. Der Ruhratlas untersucht und ordnet sie als Annäherung an die Metropolregion. Er ist eine mehrteilige Publikation zur Kartografie und Nutzung von Räumen und Orten im Emscherland, von der zwei Bände bereits erschienen sind: Mapping und Raumspiele sowie Raumkunst und Reisen. Die Bände kartografieren die Region und stellen wichtige Kunstwerke vor, die sich mit Orten und Reisen im Ruhrgebiet auseinandersetzen.
Dr. Klaus-Peter Busse, Universitätsprofessor an der TU Dortmund bis 2019, war Sprecher der Ruhruniversitäten im Kulturhauptstadtjahr „Ruhr 2010“. Er beschäftigt sich seit 2007 mit der künstlerischen Kartografie und veröffentlichte dazu mehrere Beiträge, auch im Rahmen der „Emscherkunst“.
Dr. Manfred Strecker, 30 Jahre lang Feuilletonredakteur und Leiter des Kulturressorts der Neuen Westfälischen. Er lehrte als Dozent Kulturjournalismus an den Universitäten Bielefeld, Dortmund und Duisburg-Essen.
Eintritt: € 7,-
Karten: Karten sind in der Buchhandlung Proust erhältlich.
Vorbestellte und reservierte Karten müssen spätestens 2 Tage vor der Veranstaltung bei Proust abgeholt werden, danach gehen die Karten wieder in den Verkauf.