Trophäe, Gaea Schoetersʼ preisgekrönter Roman, ist von einer außerordentlichen erzählerischen Wucht. Die Tiefenschärfe, mit der sie die Geräusche und Gerüche der Natur beschreibt, lässt einen sinnlich erleben, was einen moralisch an die Grenzen zwischen Richtig und Falsch führt.
Hunter, steinreich, Amerikaner und begeisterter Jäger, hatte schon fast alles vor dem Lauf. Endlich bietet ihm sein Freund Van Heeren ein Nashorn zum Abschuss an. Hunter reist nach Afrika, doch sein Projekt, die Big Five vollzumachen, wird jäh von Wilderern durchkreuzt. Hunter sinnt auf Rache, als ihn Van Heeren fragt, ob er schon einmal von den Big Six gehört habe. Zunächst ist Hunter geschockt, aber als er die jungen Afrikaner beim flinken Jagen beobachtet … Ein Roman von radikaler Konsequenz.
Trophäe ist ein „ethischer Mindfuck“ (Dimitri Verhulst) – provokant, radikal und eine erzählerische Ausnahmeerscheinung. Am Ende bleibt die Frage: Was ist ein Menschenleben wert?
Gaea Schoeters, geboren 1976, ist eine flämische Autorin, Journalistin, Librettistin und Drehbuchautorin. Neben Reiseberichten, Romanen, Opern, Theaterstücken und Kinderbüchern schreibt sie Kolumnen und Essays für verschiedene Zeitungnen und Literaturzeitschriften. Schoeters ist Teil des niederländisch-flämischen Kollektivs Fixdit, einer Vereinigung von zwölf Autorinnen, die sich für mehr Gleichberechtigung in der Literaturbranche einsetzt. 2012 gewann sie den Großen Preis Jan Wauters für ihren kreativen Umgang mit Sprache. Für Trophäe wurde sie mit dem Literaturpreis Sabam for Culture ausgezeichnet.
Foto Gaea Schoeters © Sébastian Van Mallighem
Lisa Mensing lebt in Münster und arbeite dort als Literaturübersetzerin und Literaturwissenschaftlerin. Sie übersetzt Prosa, Theaterstücke, Kinder- und Jugendliteratur und Poesie aus dem Niederländischen, schreibt Gutachten für verschiedene Verlage und wurde 2018 von der Dutch Foundation for Literature und Flanders Literature als Übersetzerin akkreditiert.
Stimmen zum Buch:
„Ich interessiere mich nicht für Großwildjagd. Aber als ich diesen Roman, weil er mir mehrfach empfohlen wurde, las, war ich bald fasziniert, dann bedrückt und schließlich aufgewühlt: „Trophäe“ ist eine große Parabel von der Natur des Menschen und der Natur im Widerstand gegen den Menschen…. Das ist der bedeutendste Roman in der Tradition der Existentialisten, auf der Höhe der Zeit, zugleich, wenn man ihn denn als Afrika-Roman lesen will, ein Blitz im Herz der Finsternis.“
Robert Menasse
„Gaea Schoeters schreibt mit einer Sprachgewalt, die einem die Nackenhaare aufstellt.“ Annette König, SRF
„Ein brisantes Thema literarisch so eindrücklich verarbeitet zu haben, dass die Leser gleichermaßen fasziniert wie abgestoßen in die Welt der Jagd hineingezogen werden, die die meisten nicht einmal im Ansatz kennen dürften.“ Doris Kraus, Presse am Sonntag
„Ein Buch, wie ich es besonders liebe … Schoeters zieht einem den Boden unter den Füßen weg … Das ist große Literatur!“ Denis Scheck, WDR2
Eintritt: € 12,- / erm. 8,-
Karten: Karten sind in der Buchhandlung Proust erhältlich.
Vorbestellte und reservierte Karten müssen spätestens 2 Tage vor der Veranstaltung bei Proust abgeholt werden, danach gehen die Karten wieder in den Verkauf.
Eine Kooperation im Rahmen der Reihe LITERATUR: LITERATUR! der Literarischen Gesellschaft Ruhr e.V. mit Schreibheft, Zeitschrift für Literatur, und der Buchhandlung Proust
Gefördert von der Alfred und Claire Pott-Stiftung